Beatrix Borchard, Prof. Dr. phil. habil.
geboren und aufgewachsen in Lingen/Ems, studierte sie in Bonn und Berlin Musikwissenschaften, Germanistik und Geschichte und promovierte über Clara Wieck und Robert Schumann, Bedingungen künstlerischer Arbeit in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts (1983, 2. Auflage Kassel 1992). 2000 habilitierte sie sich mit einer interpretationsgeschichtlichen Studie, die unter dem Titel Stimme und Geige. Amalie und Joseph Joachim. Biographie und Interpretationsgeschichte im Böhlau-Verlag Wien erschienen ist (2. Auflage 2007).
Weitere wichtige Buchveröffentlichungen: Clara Schumann. Ein Leben. Frankfurt/Main – Berlin 1991 (3. überarbeitete und erweiterte Auflage Hildesheim 2015); Adriana HölszkyBerlin 1991; Fanny Hensel, Komponieren zwischen Öffentlichkeit und Privatheit, Stuttgart 1999, 2. Auflage Kassel 2002 (gem. mit Monika Schwarz-Danuser); Der weibliche und der männliche Beethoven, Bonn 2004 (gem. mit Cornelia Bartsch und Rainer Cadenbach); Alkestis: Interpretationen (=Hamburger Jahrbuch für Musikwissenschaft 2006) (gem. mit Claudia Maurer Zenck); Musikwelten – Lebenswelten. Jüdische Identitätssuche in der deutschen Musikkultur, Köln 2009 (gem. mit Heidy Zimmermann. Aktuelle Veröffentlichungen: Pauline Viardot-Garcia. Fülle des Lebens, (Europäische Komponistinnen, Bd. 9) (Köln.Weimar.Wien: Böhlau 2016), Musik(vermittlung) undGenderforschung im Internet. Perspektiven einer anderen Musikgeschichtsschreibunggemeinsam hrsg. mit Regina Back und Elisabeth Treydte (Hildesheim: Olms 2016) sowie Clara Schumann. Musik als Lebensform, Neue Quellen – andere Schreibweisen(Hildesheim: Olms 2019).
Sie ist Herausgeberin der Viardot-Garcia-Studien, Bd. 1-6, Georg Olms Verlag Hildesheim · Zürich · New York 2012ff. und der Brahms-Studien (= Veröffentlichungen der Johannes Brahms Gesellschaft), Bd. 16 ff., Tutzing 2011 ff., seit 2016 ebenfalls OLMS-Verlag in Hildesheim (gemeinsam mit Kerstin Schüssler-Bach).
Zur Zeit ist sie im wissenschaftlichen Beirat des Forschungszentrums Musik und Gender an der Hochschule für Musik und Theater Hannover und der Schumann-Briefausgabe an der Sächsischen Akademie der Wissenschaften Leipzig. Sie ist Gründerin und Vorsitzende der Fanny und Felix Mendelssohn Gesellschaft, Hamburg e.V.
Beatrix Borchard lehrte zehn Jahre an der Hochschule der Künste Berlin (heute: Universität der Künste) Musikwissenschaft und arbeitete für das Goethe-Institut, vor allem in China, Portugal und Rumänien. Vom WS 2000 bis zum SoSe 2002 hatte sie eine Professur für historische Musikwissenschaft und Genderforschung an der Musikhochschule Detmold/Universität Paderborn inne.
Vom SoSe 2002 – SoSe 2016 war sie Professorin für Musikwissenschaften an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Hier leitete sie ein von der DFG gefördertes Forschungsprojekt zum Thema Orte und Wege europäischer Kulturvermittlung durch Musik. Pauline Viardot – Sängerin, Pianistin, Komponistin, Arrangeurin, Volksmusiksammlerin, Pädagogin und Veranstalterin http://www.pauline-viardot.de/ und die Forschungsplattform Musik/Musikvermittlung und Gender: http://mugi.hfmt-hamburg.de. Diese Plattform führt sie gemeinsam mit ihrer Nachfolgerin Nina Noeske weiter.
Beatrix Borchard ist Autorin zahlreicher Rundfunkfeatures, moderiert häufig Konzerte und hat bisher zwei Filme gemacht, Dokumentationen über Clara Schumann (NDR 1996) und zum Thema Hausmusik (NDR 1997). An weiteren Musikfilmen hat sie mitgearbeitet, zuletzt an einem ARTE Film anläßlich des 200. Geburtstages von Clara Schumann. Eine Dokumentation über Pauline Viardot-Garcia ist in Planung.
Beatrix Borchard hat im Rahmen des Komponistenquartiers Hamburg die „Räume für Fanny und Felix Mendelssohn“ sowie die neue Dauerausstellung zu Clara und Robert Schumann im Schumann Haus Leipzig unter dem Aspekt „Experiment Künstlerehe“ kuratiert.